Mittwoch, 15. August 2007
Partnerwerbung als (Wett)kampf
Liebes Beratungsteam,

meiner Meinung nach geht Partnerwerbung bei Menschen nicht anders als bei Tieren vonstatten. Erstens muss sich natürlich das Männchen bewerben. Ein Männchen hat ja soviel Samen, dass es ganze Scharen von Weibchen befruchten kann. Evolutionär sinnvoll wäre es, wenn alle Weibchen immer voll ausgelastet sind mit gebären, diese aber nur den Samen von den besten Männchen erhalten. Die anderen Männchen bleiben auf der Strecke; sie werden von den Weibchen nicht als Sexualpartner akzeptiert.

Dass sich auch mal (mehrere) Weibchen um ein Männchen bewerben (komischerweise fällt mir dazu gerade Orlando Bloom ein), liegt daran, dass dieses Männchen so super ist, dass es am besten wäre, wenn es ganz ganz viele Weibchen befruchten würde. Aber auch dessen Kapazitäten (Potenz, Samen, aber auch Möglichkeiten, um sich um den Nachwuchs zu kümmern) sind einmal erschöpft. Das ist allerdings ein Sonderfall und kommt nur äußerst selten vor im Vergleich zum oben genannten Normalfall.

Eben schrieb ich von den „besten“ Männchen bzw. ein Männchen das „super“ ist. Was bedeutet das inhaltlich? Gute Männchen haben gute Gene: Sie zeugen gesunden Nachwuchs und sind selbst gesund, um sich um diesen und um den Partner kümmern zu können. Gute Männchen können sowieso den Nachwuchs und den Partner gut versorgen, was je nach Spezies verschiedene Eigenschaften beinhaltet. Manche Männchen sind schnell und stark, um Nahrung jagen zu können. Männer haben ein hohes Einkommen und einen hohen Status, um die Versorgung sicher zu stellen.

Nun sind alle diese Eigenschaften in Maßen beeinflussbar, vor allem für uns Menschen. Wir können uns anstrengen, um durch Bildung oder harte Arbeit ein hohes Einkommen und einen hohen Status zu erreichen. Wir können in die Muckibude gehen, um einen kräftige Erscheinung zu bekommen. Alles in Allem scheint mir das auf einen Wettkampf hinaus zu laufen. Und das ist genau der, den ich bestreite. Ich versuche wirklich alles, um meinen Marktwert zu erhöhen, denn wie ich in den anderen Briefen nahe gelegt habe, ist das Erreichen einer Partnerschaft mit einer Frau, die meinen Ansprüchen genügt, mein obersten, sogar alleiniges Ziel.

Sicher, alles lässt sich nicht beeinflussen. Ich kann meine Gene nicht verändern. Wenn die Gene so eine wichtige Rolle spiele, wenn sie z. B. durch das weibliche Geschlecht erschnuppert werden können, wie es bei manchen Tieren der Fall ist, und ich mit schlechten Genen ausgestattet bin, dann bin ich natürlich gearscht. Das würde zumindest erklären, warum es trotz meiner Anstrengungen nicht klappt.

Es gilt herauszufinden, ob ich je eine Chance bei den Frauen haben werde, die ich (in allen Beziehungen, vom Äußeren und Persönlichkeit) attraktiv finde. Das kann ich wohl nur, indem ich es weiterhin versuche und mich auch weiterhin verbessere, was meinen Marktwert angeht. Nur muss ich auch den rechten Zeitpunkt finden, wann ich es aufgeben sollte. Wann erkenne ich, dass sich all die Mühe nicht lohnt und ich diese Chance nie bekommen werde? Durch ein frühzeitiges Erkennen, könnte ich mir viel Leid sparen. Nur wenn ich denn als Konsequenz dieser Erkenntnis aus dem Leben scheide, aber diese Einsicht falsch war, werde ich dies nie mehr erfahren können.

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Partnerfindung ist nie wirklich leicht. Da gehört eine ganz schöne Portion Glück, jede Menge Erfahrung und Selbstkenntnis dazu. Nur wer weiß, was man selbst am liebsten möchte, kann auch wirklich erst seinen Traumpartner finden. Oft dauert diese Suche ein halbes Leben... doch kann man mit Sicherheit sagen, das sich die Geduld irgendwann auszahlt. Kopf hoch und nach vorne schauen ;)

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