Donnerstag, 26. Juli 2007
Vergebliche Liebesmüh
Liebes Beratungsteam,

Ich habe einmal etwas anderes versucht: Statt mich vollends auf mein Objekt der Begierde zu fixieren, habe ich noch weiter Kontakte genüpft. Zur Entwirrung nenne ich mein OdB fortan H. Es gab nämlich noch eine Frau (J.) mit der ich zusammen in meinem Studium eine Arbeitsgruppe bildete. Sie ist sehr nett und unsere Gruppentreffen (die Gruppe besteht nur aus ihr und mir) sind vor allem immer sehr lustig. Bei ihr kann ich viel freier sein als bei H., weil ich sie nicht als so unerreichbar wahrnehme. Ich frage sie eines Tages, ob sie nicht mit mir etwas essen gehen wolle, auf den Erfolg unserer Gruppe (wir waren in der Tat recht erfolgreich). Aber sie hielt das für keine gute Idee. Ich wusste, dass sie einen neuen Freund hat. Das ist natürlich keine gute Ausgangslage. Aber es ist ja so, dass das Gros aller Frauen in meinem Alter in einer Beziehung sind. Und aktuelle Beziehungen gehen nahtlos in neue Beziehungen über, denn die Meisten machen noch Erfahrungen mit verschiedenen Männern und haben noch nicht den Mann fürs Leben fürs Heiraten und für Kinder gefunden. D. h. man darf davor also nicht zurückschrecken, wenn sie sich gerade in einer Beziehung befindet. Ich habe J. gefragt, ob ihr Freund etwas dagegen hätte, wenn wir uns träfen. Sie meinte, dies sei nicht der Punkt, sie wolle es nicht. Als ich sie dann fragte, ob sie einfach keine Luste habe, mit mir auszugehen, bejahte sie.

Mein nächstes "Projekt" war eine Frau (G.) aus dem Stalkingverzeichnis (studiVZ). Zur Erklärung: Das StudiVZ bietet die Möglichkeit, seinen "Beziehungsstatus" anzugeben, nämlich mit "vergeben", meiner Erfahung nach der häufigste bei Frauen meines Alters, mit "solo", mit "verheiratet" und anderen, praktisch nicht verwendeten Labels. Man braucht den Status allerdings nicht anzugeben, der Punkt wird dann einfach weggelassen. So habe ich das z. B. gemacht, weil ich ein "solo" als minderwertig empfind (s. Post: Das Singlesein-Verbot). Nun hatte G. dort tatsächlich "solo" angegeben, was man theoretisch auch als Aufforderung begreifen kann. Ich habe ihr eine nette Mail geschrieben, dass mich ihr Personsangaben neugierig gemacht haben, dass ich ihr Foto sympathisch fand und sie mir ja zurückschreiben kann. Sie hat sehrwohl meine eigene Seite besucht (das kann man sehen), mir aber keine Nachrricht hinterlassen.

Meine dritte Enttäuschung ist ein Emailkontakt mit einer Frau (S.). S. habe ich während eines Auslandsaufenthalt kennengelernt. Sie ist auch Studentin. Leider wohnt sie in einem entfernten europäischen Land. Als wir uns ein erstes Mal treffen, war schon eine gewisse Spannung zwischen uns. Dann habe ich sie für mehr als ein halbes Jahr nicht gesehen; sie hatte den Emailkontakt abgebrochen. Dann kam aber plötzlich eine Email, dass sie in der Nähe sei und wir uns treffen könnten. Das hat dann auch geklappt und diesmal war die Spannung noch größer. Es hat geknistert und wir haben uns geküsst. Wir wollten uns in diesen Ferien wieder sehen. Ihre letzte Email ist aber schon 2 Wochen her. Ich habe ihr inzwischen noch 2 Emails geschrieben, aber keine Antwort erhalten. Die Ferien sind schon angebrochen, es wird wohl nicht mehr klappen.

Meine Konlusion

J.: Ich scheine so uninteressant/unattraktiv für sie zu sein, dass sie sich nicht einmal mit mir treffen will um mich noch besser kennen zu lernen und sie ein vollständigeres Urteil über mich zu bilden. Der erste Eindruck hat ihr schon gereicht. Definitiv negativ.

G.: Meine StudiVZ-Beschreibung sind grundsätzlich nicht langweiliger oder so als andere. Am Auffälligsten in ja bei sowas immer das Bild. Ich scheine also zu unattraktiv zu sein, als dass G. in Erwägung zöge, mich zu daten.

S.: Ich scheine es nicht wert zu sein, mit mir Kontakt aufrecht zu erhalten. Bei jemanden wichtiges würde sich ja auf jeden Fall die Zeit finden, etwas zu schreiben, wenn es auch nur etwas Kurzes wäre. Ich bin wohl niemand wichtiges für sie.

Fazit

Wieviele dergleicher Erfahrungen brauche ich eigentlich noch um einzusehen, dass ich eine Niete bin. Keine Frau will sich mit mir abgeben. Und weil das das Wichtigste ist, das Einzige in meinem Leben, macht dies keinen Sinn mehr für mich. Ich muss den richtigen Zeitpunkt zum Abtreten finden. Soll ich mich noch weiter auf Erfahrungssucht begeben oder zeigen meine bisherigen Erfahungen, nämlich vollkommene Enttäuschungen, dass es auch in Zukunft nicht anders laufen wird? Dann könnte ich mir doch das Leid ersparen.

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